Der Onlinehandel boomt und das nicht erst seit Corona. Im Jahr 2022 werden schätzungsweise 3,5 Milliarden Menschen den Onlinehandel regelmäßig nutzen.

In diesem Beitrag geht es darum, einen eigenen Onlineshop in nur wenigen Schritten zu erstellen und was dabei insbesondere zu beachten ist.

Anforderungen & Kosten

Bevor man einen Onlineshop erstellst, solltest man sich überlegen, welche Anforderungen man an einen Online-Business und den Onlineshop stellt. Folgende Komponenten sollte man dabei bedenken:

  • Shopsystem,
  • Warenwirtschaftssystem,
  • Versand & Fulfillment,
  • Zahlungsmethoden,
  • Design & Struktur,
  • Schnittstellen

Um einen Onlineshop einzurichten, sollte bereits ein grobes Konzept und eine grobe Idee zu oben genannten Punkten stehen. Einen Onlineshop einzurichten kann teilweise mit sehr viel Aufwand und hohen Kosten einhergehen. Open-Source-Software ist oft nur auf den ersten Blick kostenfrei, denn man benötigt neben dem Shopsystem einen Hostinganbieter und Webspace, Zahlungsanbieter, Versand- und Fulfillmentoptionen und natürlich eine Agentur oder IT-Abteilung, die sich um die Einrichtung des Shops kümmert. Daher ist es wichtig, sich von Anfang an zu überlegen, welche Ziele verfolgt werden und mit welchem Budget man rechnen kann.

Hostinganbieter

Um einen Onlineshop zu erstellen, benötigt man zunächst einen Hostinganbieter, um den Shop zu hosten. Wenn man eine professionelle Shopsoftware auswählt, muss man sich in der Regel eigenständig um einen Hosting-Anbieter kümmern. Baukasten-Shopsysteme und SaaS-Shopsysteme wie Shopify oder Wix hingegen bringen das Hosting bereits mit.Mehrere Anbieter zu vergleichen, bevor man sich für eine Option entscheidet, ist ratsam.

Shopsystem & Warenwirtschaftssystem

Im nächsten Schritt wird ein Shopsystem bzw. eine Shopsoftware benötigt. Professionelle Lösungen bringen einen breiten Funktionsumfang mit und sind schnell individualisiert. Um das richtige Shopsystem auszuwählen, gehe noch einmal deine Anforderungen durch und vergleiche das Preis-Leistungs-Verhältnis verschiedener Anbieter.

Für die Shoperstellung gibt es drei übergeordnete Möglichkeiten zur Auswahl:

1. Möchte man nur wenige Produkte anbieten und geht man von maximalen monatlichen Umsätzen im vierstelligen Bereich aus, sind sogenannte Baukastensysteme vollkommen ausreichend. Kleine Shops können ganz einfach mit einem Baukastensystem (z. B. Strato, Wix, Jimdo oder ionos) erstellt werden. Diese kann man schon mit monatlichen Kosten unter hundert Euro starten.

2. Sollte das Sortiment den Rahmen dieser Lösungen sprengen, kann man einen Shop mit komplexeren Plattformen beispielsweise Shopify oder WordPress betreiben. Es gibt verschiedene Plugins (z. B. WooCommerce oder Ecwid), die man ganz einfach in dein WordPress integrieren kann, um einen Onlineshop zu erstellen.

3. Geht man hingegen von deutlich höheren Umsätzen <us und hat man eine sehr große Anzahl an Waren anzubieten, kann es sich lohnen, auf komplexere Lösungen zu setzen, die einen hohen Grad an Individualität erlauben. Die professionellste Lösung bieten dir Open-Source-Shopsysteme wie Magento, Prestashop, Gambio oder Shopware. Hier sind die Kosten vermutlich im unteren bis mittleren fünfstelligen Bereich anzusiedeln.

Die Kosten sind selbstverständlich individuell zu bestimmen und orientieren sich an die Komplexität des Onlineshops, der Anzahl der Produkte, dem Zugang zu Programmierern und vieles vieles mehr.

Neben dem Shopsystem ist auch die Auswahl des Warenwirtschaftssystems eine wichtige Entscheidung. Bei wenigen angebotenen Produkten sind Sortiment und Verkauf oft überschaubar. Steigen beide Faktoren jedoch an, ist die richtige Warenwirtschaft ein gutes Instrument, um den Überblick zu behalten. Auch für die Buchhaltung ist das Warenwirtschaftssystem essenziell. Für welche Lösung man sich auch entscheidet: Wichtig ist, dass es eine Schnittstelle im Shopsystem gibt.

Onlineshop erstellen

Nach er Auswahl des Hostings, Shopsystems und der Warenwirtschaft, geht es nun darum, den Shop einzurichten. Das Shopsystem muss auf den Server installiert werden. Nach der Installation muss der Onlineshop entsprechend konfiguriert werden. Folgende Punkte gilt es dabei zu bearbeiten:

  • Design,
  • Navigation und Kategoriebaum,
  • Produkttexte und Produktbilder,
  • Rechtliche Inhalte,
  • Versandoptionen,
  • Zahlungsmethoden
  • Design & Navigation

Der Shop sollte an das Unternehmensdesign an, anschließend kann die Navigation sowie die Shopkategorien eingerichtet werden. Achten Sie dabei unbedingt auf eine hohe Nutzerfreundlichkeit und eine logische Struktur.

Design & Struktur

Der Aufbau und die Struktur deines Shops bestimmen maßgeblich das Shoppingerlebnis des Besuchers. Denn findet ein Kunde beispielsweise ein Produkt nicht, ist dieser wahrscheinlich frustriert und wird deinen Shop mit einem schlechten Gefühl wieder verlassen.

Daher gilt: Halte die Navigation einfach und dennoch eindeutig. Denke außerdem vorausschauend und beziehe stets Zukunftspläne (wie etwa eine Sortimentserweiterung) in die Webshop-Gestaltung mit ein.

Rechtliche Aspekte

Um rechtlich abgesichert zu sein, müssen gewisse Vorgaben eingehalten werden. Auf den Seiten deines Onlineshops sollten sich daher folgende Inhalte leicht finden:

  • die AGB,
  • das Widerrufsrecht,
  • eine Datenschutzerklärung sowie
  • das Impressum.

Jede Webseite ist verpflichtet, eine Datenschutzerklärung und ein Impressum zu listen. In den AGB und dem Widerrufsrecht weist man Kunden auf die individuellen rechtlichen Bedingungen für den Kauf in deinem Shop hin. Datenschutzbestimmungen, AGB und das Widerrufsrecht kann man auch direkt als Checkbox in den Kaufprozess integrieren.

Zahlungsmethoden

Im Verlauf des Kaufprozesses ist es besonders wichtig, Zahlungsmethoden anzubieten, die der Kunde bevorzugt. Beliebte Optionen sind:

  • Paypal,
  • Rechnungskauf,
  • Lastschrift,
  • Kreditkarte,
  • Sofort-Überweisung und Nachnahme.

Achte bei der Auswahl des Zahlungsdienstleisters zwingend darauf, dass dein Shopsystem eine entsprechende Schnittstelle für die Anbindung besitzt. Vergleiche auch die anfallenden Kosten der Zahlungsanbieter. Es haben sich sowohl Fixkosten-Modelle als auch Abrechnungen pro Verkaufstransaktion etabliert.

Gerade, wenn man noch keinen hohen Umsatz erzielt, lohnt es sich eher, nach Verkaufstransaktionen zu bezahlen.

Versandoptionen & Fulfillment

Die Auswahl der Versandoptionen und des Fulfillments ist ebenfalls ein wichtiger Schritt bei der Erstellung deines Onlineshops. Kunden erwarten heute einen schnellen und unkomplizierten Versand. Bedenke: Die meisten Webshops senden ihren Kunden die Ware innerhalb von vier Werktagen zu. An dieser Stelle sollte man sich unbedingt an den Standards der Branche orientieren. Verträge mit renommierten Anbietern wie DHL, Hermes oder UPS sorgen für einen nahtlosen Versand deiner Produkte.

Marketingkanäle

Ist dein Onlineshop erst aufgesetzt und technisch funktionstüchtig, geht es nun darum, Kunden zu akquirieren und deine Marke bekannt zu machen. Plane daher von Anfang an vor allem Marketingmaßnahmen, die deine Reichweite vergrößern und genau deine Zielgruppe erreichen.

E-Mail-Marketing

E-Mail-Kampagnen beispielsweise können dabei helfen, deine Bestandskunden über neue Produkte zu informieren, Cross- und Upselling zu betreiben und Kunden mit liegengelassenen Warenkörben über Retargeting zurück in den Shop zu holen.

E-Mail Marketing Tools kann man bereits kostenlos verwenden, ob MailChimp, CleverReach, HubSpot, rapidMail, Sendinblue oder andere E-Mail Software Programme, die Auswahl ist groß und viele Programme bieten zusätzliche Funktionen der Automatisierung, die für dich interessant sein könnten.

Im ersten Schritt sollten jedoch Bestellbestätigung und Versandbestätigungs-Emails eingerichtet werden, um bereits beim Kaufabschluss einen guten Service zu bieten. Diese sind in fast allen Shopsystemen integriert und können bearbeitet werden.

Social-Media-Marketing

Facebook, Instagram, Pinterest und TikTok sind Social-Media-Plattformen, auf denen Produkte beworben und die Marke bekannter gemacht werden können. Eine Präsenz auf diesen Kanälen aufzubauen und stetig mit neuen sinnvollen Inhalten zu füllen, kann die Reichweite eines Unternehmens erhöhen. Zudem gibt es die Option, auf den Plattformen bezahlte Werbung zu schalten und so die Reichweite des Shops noch weiter zu erhöhen. Mit den richtigen Tarketing-Optionen kann die gesamte Customer Journey abgedeckt und die richtigen Zielgruppen pass genau angesprocehn werden.

Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist für jeden Onlineshop eine wichtige und langfristig nachhaltige Marketingmaßnahme. Mit SEO sorgt man dafür, dass eine Website bei bestimmten Suchbegriffen weit oben in den Suchmaschinenergebnissen rankt und so die richtigen Besucher in deinen Onlineshop bringt. Ziel sollte es sein, zu den relevantesten Keywords deines Shops auf der ersten Seite auf den ersten Plätzen gelistet zu sein. SEO ist dabei aber kein schnelles Unterfangen, sondern benötigt eine strategische Herangehensweise und Zeit. Grob lässt sich SEO in drei Teile unterteilen: Technsiches SEO, OnPage SEO und OffPage SEO. Evtl. sollte dabei auf eine professionelle SEO-Agentur zurückgegriffen werden und auch SEO-Tools & Software können helfen, die Suchmaschinenoptimierung besser umzusetzen.

Suchmaschinenwerbung (SEA)

SEA ist die bezahlte Version der Suchmaschinenoptimierung und kann dir unmittelbar und direkt dabei helfen, Neukunden zu generieren. Man schaltet hierbei Anzeigen in der Google Suchmaschine, im Suchnetzwerk oder auf YouTube und kann so von Anfang an Besucher in seinen Onlineshop bringen. Über das Google Display Netzwerk hat man zusätzlich die Möglichkeit, Anzeigen auf anderen relevanten Webseiten zu platzieren. Insbesondere Remarketing Kampagnen funktionieren im Display Netzwerk sehr gut. Da man eine Menge Geld bei SEA zum Fenster hinaus werfen kann, macht es Sinn, auf eine dedizierte SEA Agentur zurückzugreifen, die dich vor kostspieligen Entscheidungen bewahren kann.

Fazit

Ein Onlineshop lässt sich bereits mit wenig Aufwand erstellen. Achte bei der Auswahl der jeweiligen Systeme darauf, dass sie zu den Zielen deines Unternehmens passen. Mithilfe dedizierter Marketingmaßnahmen können Unternhemen, Besucher in deinen Shop bringen und sie zu Kunden machen.

Performance-Marketing-Strategien für B2B & E-Commerce

Erhalten Sie Performance- & Growth-Marketing-Strategien und Frameworks, um Ihr Unternehmen auf die digitale Überholspur zu bringen.

Ich erkläre mich mit der Datenschutzerklärung einverstanden.